Spüren wir doch einmal dem Lauf der Jahreszeiten im und um das Moor herum nach!

Es ist Vorfrühling im Todtenbruchsmoor. Noch zeichnet sich die Silhouette des Erlen- und Eschenbruchwaldes finster gegen den Himmel ab. Wo die Sonne hinfällt, schimmern bereits die hellgrünen Blättchen der Saalweide. Ein einsamer Storch steht auf einem Feld vorm Moorwald und pickt in der Wintersaat. Der Frühling kündigt sich mit den ersten Rufen des Kuckucks an, die weit bis in das Dorf hinein zu hören sind. Zwei Feldhasen hoppeln aufeinander zu und führen einen Hochzeitstanz auf. Emsiges Hacken ist zu hören, das ist ein Bunt- oder Grauspecht, der sich seine Baum- und Spechthöhle einrichtet. Das Vogelgezwitscher wird lauter. Bald stören Nachts die nervigen Bettelrufe der Jungen der Waldohreule.

Es ist Sommer, wenn die Sumpfscharfgarbe mit ihren kleinen weißen Blüten an den Rändern des Moors blüht. Am Wegrand flattert ein prächtiger Admiral von Rainfarnblüte zu Rainfarnblüte. Die Blüten des Johanniskrauts leuchten in einem satten Gelb. Die grünen Schwimmteppiche der Entengrütze breiten sich im Klosterbach aus und dem Spiel der Wasserasseln über dem Wasserkann man lange zusehen. Sonnenstrahlen flimmern durch die Blätter der Bäume und Büsche. Durch das Dickicht und hohe Baumstämme sieht man abgebrochene, querliegende Äste und Stämme. Totholz bietet Käfern, Holzwespen, Insekten, Vögeln, Fledermäusen und Pilzen Nahrung und Lebensstätte. Horstbäume tragen die Horste der Greifvögel. In Höhlenbäumen leben Spechte, Kleiber, Käuze und andere Vögel, die die Höhlen der Spechte für ihre eigene Brut nutzen. Ein Wiesel eilt im Blitzflug über die Straße. Aus dem Dickicht dringen die Brunftschreie von Rehwild. Ein Fuchs keckert. Die Feder eines Habichts flattert auf die Straße.

Wenn die Schreie der Wildgänse und Kraniche über dem Moor und dem Dorf zu hören sind, kündigt sich der jahreszeitliche Vogelflug an – es ist Herbst geworden. Am Himmel zieht ein Greifvogel seine Kreise. Eine Krähe setzt einem jungen Sperber nach, der sich in den Moorwald rettet, während die Krähe umkehrt. Das Laub der Schwarzerlen ist braun und glitschig vom Nieselregen. Manchmal ist es auch braun und gelb mit schwarz umrandeten roten Flecken und Pünktchen. Ein süßlich-modriger Geruch liegt über dem Weg am Moor.

Vielleicht kommt im Winter die Sumpfmeise wieder ans Vogelhäuschen und der Erlenzeisig pickt in den Erdnüssen. Er zieht sie den Früchten der Schwarzerle vor, die ihm die Natur zugedacht hat. Auf kahlen Bäumen am Straßenrand kann man jetzt besser den Rotmilan erkennen. In einem Feld mit Wintersaat ist ein einzelner Mäusebussard auf Beutesuche.

Greifvogel seine Kreise. Eine Krähe setzt einem jungen Sperber nach, der sich in den Moorwald rettet, während die Krähe umkehrt. Das Laub der Schwarzerlen ist braun und glitschig vom Nieselregen. Manchmal ist es auch braun und gelb mit schwarz umrandeten roten Flecken und Pünktchen. Ein süßlich-modriger Geruch liegt über dem Weg am Moor.

Vielleicht starrt auch wieder das weiß-braun gesprenkelte, fast habichtgroße Waldkauz von seinem Sitz aufeiner hohen Erle am  Straßenrand  auf den  Menschen herab, der es seinerseits anstarrt, freudig erschrocken und aufgeregt über die unerwartete Begegnung. Wie schön wäre es, wenn dieser Winter so kalt würde, dass das Todtenbruchsmoor wieder einmal erstarren  und ein sonniger Wintertag zu einem Spaziergang durch  den winterlichen Moor- und Bruchwald einladen würde.

Autor: Helgard Patemann

Eine orangerote Edelreizkerfamilie hat sich im Moos nahe am Klosterbach angesiedelt. - Foto: Helgard Patemann

Eine orangerote Edelreizkerfamilie hat sich im Moos nahe am Klosterbach angesiedelt. - Foto: Helgard Patemann

Gemeiner Feuerschwamm an einer Schwarzerle. Nach Kontakt mit Feuer glimmen Feuerschwämme lange und können auch nach langem Glimmen erneut zu Feuer entfacht werden. - Foto: Helgard Patemann

Winter im Todtenbruchsmoor. Das Neuenkirchener Moor ist ein typisches Bruchmoor. Zwischen kleinen Moorinseln wird es von Tümpeln und Wasserläufen durchzogen. Der Baum des Bruchmoors ist die Erle. An weniger nassen Stellen vermag die Birke zu überleben.  Foto: Helgard Patemann

 

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