Bei einem Waldanteil von 20 ha beträgt die Jagdfläche knapp 600 ha. Die eigentlich bejagdbare Fläche liegt bei etwas über 500 ha. Die Grundstückseigentümer - überwiegend Landwirte - bilden die Jagdgenossenschaft, die die Jagd an interessierte einheimische Jagdscheininhaber verpachten.
Der derzeitige Vorstand der Jagdgenossenschaft besteht aus Heiner Söhl (Vorsitzender), Uwe Fischer (Schriftführer), Lars Oetker (Kassenwart) und Hermann Meyer (Beisitzer). Seit den 90er Jahren ist Kurt Witte Jagdpächter. Die Jäger führen in jedem Jagdjahr im November und Januar zwei Gemeinschaftsjagden durch, zu denen Gäste eingeladen werden. Einmal findet eine klassische Treibjagd und einmal das sogenannte Hasensilvester statt. Treffpunkt und Schüsseltreiben (das gemeinsame Essen am Abend) ist im örtlichen Gasthaus Volker Klaahsen.
Bei den Jagden werden Hasen und Fasane geschossen, oftmals auch Füchse und Wildschweine. Jede Wildart hat Jagd- und Schonzeiten, die strikt einzuhalten sind. Was Wild ist, ist im Bundesjagdgesetz festgelegt. In Neuenkirchen kommen die folgenden Wildarten vor: Reh, Fuchs, Dachs, Stein- und Baummarder, Iltis, Hermelin, Hase, Kaninchen, Fasan, Rebhuhn, Wildtauben, Wildenten, Wildgänse, ferner auch Wildschweine und Damwild. In den letzten 20 Jahren wurden pro Jahr durchschnittlich 7 bis 10 Rehe geschossen. Im Schnitt wird pro Jahr ein Wildschwein erlegt. Die neuenkirchener Jäger bejagen vorwiegend heimliche und nachtaktive Raubsäuger, in erster Linie auf den Füchse, um Bodenbrüter und Jungwild zu schützen. Neben Mardern werden jährlich bis zu 10 Füchsen erlegt.
Im Revier gibt es etwa 30 Hochsitze. Weiter unterhält die Jagd acht Fasanenfütterungen und 10 Salzlecksteine. Um Wildunfälle zu reduzieren, wurden mehre Dutzend rote und blaue Wildwarnreflektoren an Leitpfählen befestigt, darüber hinaus Alustreifen an Bäumen und Warnkreuze mit Beschilderungen. Hecken wurden ergänzt und neu angelegt. Im Jahre 2014 verteilten die Jäger im Revier 25 Nisthilfen für höhlenbrütende Singvögel.
Jagd basiert auf dem Prinzip der nachhaltigen Nutzung: Es wird immer nur soviel gejagt, wie der Bestand aus eigenen Kräften wieder ausgleichen kann. Jäger sind zur Hege verpflichtet. Ziel ist es, einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu erhalten sowie seine Lebensgrundlagen zu pflegen und zu sichern. In Zusammenarbeit mit den Mitgliedern unserer Gemeinde, sind wir als Jäger daran interessiert, Missverständnisse und Vorurteile auszuräumen.