Der Heimatverein Neuenkirchen wurde am 15. April 1986 gegründet und am 23. August 1988 im Vereinsregister des Amtsgerichts Sulingen eingetragen. Heute hat der Verein 76 Mitglieder.
Die Gründungsversammlung – an ihr nahmen 16 Neuenkirchener und Neuenkirchenerinnen teil- entschied sich gegen die Benennung des Vereins als Verein für Heimatpflege oder Heimat- und Kulturverein und für den Namen Heimatverein. Wichtige Arbeitsfelder des Vereins waren für die Gründungsversammlung: die Erstellung von Chroniken, die Pflege der Kulturgeschichte des Dorfes, die Benennung von Schandflecken in der Gemeinde (und damit zur Abhilfe beizutragen) und die Verbesserung der Lebensqualität im Dorf. Auf keinen Fall wollte der Verein „Putzkolonne“ sein.
Liest man die Protokolle der jährlichen Hauptversammlungen des Vereins, so findet man eine Fülle von Aktivitäten, die Antworten auf das, was die Gründungsmitglieder vor 30 Jahren bewegte, geben. Die neuenkirchener Dorfchronik (von Hans Ehlich und Werner Cordes verfasst) konnte 1992 vorgestellt werden. Zum 10. Jahrestag des Vereins erschien eine (von Werner Cordes zusammengestellte) Schulchronik. Zum Flurnamenprojekt des Kreisheimatbundes Diepholz (Flurnamen in den ehemaligen Grafschaften Hoya und Diepholz, Stuhr-Brinkum 2015) trug der Heimatverein (verantwortlich: Werner Cordes) bei.
Die fast in jedem Jahr der vergangenen 30 Jahre durchgeführten Ausflüge des Heimatvereins machten vielen Menschen im Dorf Unbekanntes im Ort und in der Region bekannt. Zur Dorfgestaltung trug der Verein durch den Ackerwagen auf dem Kirchenvorplatz bei. Bänke, die Wanderer zur Rast einladen, wurden aufgestellt. Die Findlinge gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus, die die Gemeinden Cantrup, Egenhausen, Göddern, Hoope, und Wehrenberg, die Teil von Neuenkirchen sind, benennen, gehen auf eine Initiative des Heimatvereins zurück. Vorgeschlagene Neubepflanzungen von Straßenrändern scheiterten bisher an technischen Vorgaben und den Zustimmungen der Anlieger. Auch wenn der Verein nicht Putzkolonne werden wollte, übernahm er Aktionen zu Unser Dorf ist sauber.
Über viele Jahre war der Heimatverein für die Bibliothek verantwortlich, die nach Schließung der neuenkirchener Schule in der ehemaligen Schule von Cantrup von Familie Hülsmeyer betreut wurde. Seit 2005 ist diese Bibliothek (zuletzt mit einem Bestand von etwa 3000 Bücher) auf dem Boden des Dorfgemeinschaftshauses eingelagert und damit unzugänglich geworden.
Dies könnte anders werden, wenn der Heimatverein einen eigenen Ort hätte. Dort würden nicht nur die Bibliothek einen Standort finden, sondern auch die Akten und Dokumente des Vereins, wie ebenfalls aus Haushalten ausgesonderte Geräte, die dem Verein immer wieder angeboten werden. Alle Versuche, Raum für den Verein zu erschließen, blieben bisher leider ohne Erfolg! Dabei geht es um die ordnungsgemäße Bewahrung der Dinge, die das Leben eines Heimatvereins in seinem Umfeld ausmachen, die erlauben, aus dem Blick auf Heute, an Vergangenes zu erinnern und greifbar zu halten.
Im Rahmen seiner Jahreshauptversammlungen und den seit 2013 veranstalteten Bunten Nachmittagen widmete sich der Verein heimatgeschichtlichen und kulturgeschichtlichen Themen, die über die Grenzen des Dorfes hinauswiesen. So standen die Dichtungen des Heimatdichters Hermann Löns und von Wilhelm Busch auf dem Programm. Plattdeutsches von hier wird durch Plattdeutsches aus Gegenden ergänzt, in denen diese Sprache ebenfalls gepflegt wird. Der Heimatverein stellte Interessierten das Todtenbruchsmoor vor, befuhr die Grenzen des Dorfes und versorgte diejenigen, die nach dem Standort der Burg der Grimmenberger suchen, mit neuen, in der Forschung noch nicht weiter verfolgten Hinweisen.
Was die Neuenkirchener in der Vergangenheit an den Angeboten ihres Heimatvereins schätzen gelernt haben, wird auch weiterhin auf dem Programm des Vereins stehen. Dabei sucht der Verein die Verbindung zu anderen Vereinen im Dorf. Mit besonderem Interesse nimmt er wahr, welchen Beitrag diese Vereine zur Gestaltung unserer Heimat leisten.